Das Siebengebirge
Wunderschöne Wanderwege, sehenswerte Ausflugsziele sowie zahlreiche Kunst- und Kulturangebote machen das südöstlich von Bonn gelegene Siebengebirge aus. Das Mittelgebirge vulkanischen Ursprungs liegt bei den Städten Königswinter und Bad Honnef und vereint mehr als 50 Berge. Es gehört zu den ältesten Naturparks Deutschlands und ist vor etwa 25,5 Mio. Jahren entstanden.
Die Namensgebung des Siebengebirges ist nicht eindeutig geklärt. Eine – und wohl auch die einfachste – Begründung geht auf sieben zu erkennende Berge zurück, die sich je nach Blickrichtung unterscheiden. Eine zweite Namensdefinition beschäftigt sich mit der magischen Bedeutung der Zahl Sieben. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts galt das Gebirge als mystisch, unheimlich und schwer durchdringbar, es war eine Quelle für Sagen und Spukgeschichten. Eine dritte Erklärung rückt das ähnlich klingende Wort „Siefen“ in den Fokus, welches ein feuchtes Bachtal bezeichnet und sich über Jahre in „Sieben“ verwandelt haben kann.
Der wohl bekannteste Berg des Siebengebirges ist der Drachenfels. Bei ihm ist die Namensfindung weitaus leichter: Laut Nibelungensage bekämpfte und tötete Siegfried hier einen Drachen und badete anschließend in seinem Blut. Das Bad machte ihn fast unverwundbar: Nur eine kleine Stelle zwischen den Schulterblättern erreichte das Blut nicht, da sie von einem Blatt bedeckt war. Diese Stelle wurde ihm später zum Verhängnis. Auf dem Gipfel des Drachenfels befindet sich eine alte Burgruine, die mit dem Drachenfelsplateau zu den meistbesuchten Naherholungszielen im Rheinland zählt.
Täglich fahren zahlreiche Besucher mit der Drachenfelsbahn, der ältesten Zahnradbahn Deutschlands, hinauf und genießen die Aussicht ins Rheintal. Die Drachenfelsbahn ist eine echte Besonderheit. Ihre Strecke beträgt 1,5 km und die Bahn bewältigt einen Höhenunterschied von 220 m. Auf halbem Weg zum Plateau befindet sich das 1882 erbaute Schloss Drachenburg, das seit 2002 das Deutsche Museum für Naturschutzgeschichte beheimatet.
Da das Siebengebirge noch viele weitere Sehenswürdigkeiten wie Weinwanderwege oder Museen birgt, organisiert der Tourismusverband regelmäßig Veranstaltungen: Führungen durchs Gebirge, Vorträge zur Historie oder Brot-Back-Events sind Erlebnisse für die ganze Familie. Besonders im Herbst, wenn das Laub in goldenen Farben leuchtet, lädt das größte zusammenhängende Naturschutzgebiet Nordrhein-Westfalens zu erholsamen Spaziergängen ein. Urige Restaurants und schöne Cafés bieten vielfältige Einkehrmöglichkeiten. Ein wahrer Geheimtipp ist das Milchhäuschen auf dem Drachenfels, dort gibt es herrliche Pfannkuchen.
Den fantastischsten Ausblick auf das schöne Siebengebirge wird man zukünftig aus den Hochhausetagen des entstehenden Stadtquartiers Neuer Kanzlerplatz genießen.