Bonns bewegte Geschichte kurz und knapp

Bonn ist eine der ältesten Städte Deutschlands und kann auf eine bewegte Historie zurückblicken. Erste Ursprünge reichen bis ins Jahr 4.000 vor Christus zurück. Die Bonner Stadtgeschichte im Schnelldurchlauf.

Auf dem Venusberg – unweit von Bonn – wurde eine über 6.000 Jahre alte Siedlung nachgewiesen. Dieser Vorläufer der Stadt zählt damit zu den ältesten Kolonien Deutschlands. Doch richtig los mit der Urbanisierung ging es erst im Jahr 51 v. Christus. Zu diesem Zeitpunkt wurde das Rheinland Teil des römischen Imperiums. Im Jahr 11 v. Chr. wurde die Stadt durch den römischen Schriftsteller Floras zum ersten Mal erwähnt.

Nachdem die Franken im Jahr 274 alle Gebäude und Siedlungen Bonns zerstörten und 355 ein weiteres Mal in die Stadt einfielen, gliederte König Chlodwig das Rheinland im Jahr 508 schließlich in das fränkische Großreich ein. 925 wurde es Teil des neu entstandenen Deutschen Reichs.

1597 wurde Bonn offiziell zur Residenzstadt der Kölner Kurfürsten, die sie vorher schon Jahrhunderte lang als Wohnsitz nutzten. Während des neunjährigen Krieges wurde Bonn belagert und auf Befehl des Kurfürsten Friedrichs 1689 beschossen. Dabei wurden große Teile der Stadt völlig zerstört.

Bonn 1646 - Kupferstich von Matthäus Merian d. Ä. © www.bilderbuch-bonn.de / Frank Warda

Das Heilige Römische Reich sowie das Kurfürstentum Köln wurden 1803 aufgelöst. Der preußische König Wilhelm III. nahm die Rheinlande 1815 in Besitz und Bonn wurde zur Kreisstadt der preußischen Rheinprovinz.

Die industrielle Revolution im 19. Jahrhundert machte auch vor Bonn nicht halt. 1844 wurde die Eisenbahnlinie Köln-Bonn eröffnet, 1884 folgte das erste Telefonnetz und 1893 schließlich die erste Dampfstraßenbahn. Während des ersten Weltkrieges wurde die Stadt dann aber schwer gebeutelt. 26 Menschen fielen neun Bomben alliierter Flugzeuge zum Opfer und kamen ums Leben. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges gehörte Bonn erst zur britischen und schließlich zur französischen Besatzungszone.

Rheinbrücke Bonn 1895 © www.bilderbuch-bonn.de / Frank Warda
Bonner Marktplatz um 1900 © www.bilderbuch-bonn.de / Frank Warda

Mit 36 Prozent der Stimmen übernahmen die Nazis im Frühling 1933 auch in Bonn die Macht. Unter Hitlers faschistischem Regime wurden alle fünf Synagogen der Stadt zerstört und unzählige Menschen grausam ermordet. Bis zum Herbst 1944 blieb Bonn vom zweiten Weltkrieg weitestgehend unverschont. Doch am 18. Oktober zerstörten britische Bomber nahezu die gesamte Innenstadt. Nach Ende des 2. Weltkrieges war Bonn wieder Teil der britischen Besatzungszone.

Am 10. Mai 1949 wurde Bonn zur Hauptstadt der neu entstandenen Bundesrepublik Deutschland erklärt. Am 23. Mai verkündete Konrad Adenauer das Grundgesetz. Mit der ersten Bundestagswahl im August wurde Konrad Adenauer zum ersten Kanzler, Theodor Heuss zum ersten Präsidenten der BRD gewählt. Auch um Politiker und Staatsgäste zu beherbergen, wurde 1968 das Bonn Center am Kanzlerplatz errichtet.

Bonner Regierungsviertel 1978 © www.bilderbuch-bonn.de / bonnfotograf

Am 3. Oktober 1990 wurde der deutsche Einigungsvertrag in Berlin unterzeichnet, Deutschland war vereint! Doch das Ende der DDR war auch das Ende von Bonn als Hauptstadt. Im Jahr 1991 wurde beschlossen, den Bundestag nach Berlin zu verlegen. 5 Jahre später folgte auch der Hauptsitz des Bundesrates nach Berlin. 1999 war es dann soweit: Der Umzug von Bundestag und Bundesregierung wurde vollzogen.

Der Strukturwandel führte letztlich dazu, dass heute neben den ansässigen Bundesbehörden vor allem Dienstleistungsunternehmen den Wirtschaftsstandort prägen. Darüber hinaus ist Bonn Standort multinationaler Konzernzentralen wie der Deutschen Post oder der Deutschen Telekom. Auch wenn die große Politprominenz mittlerweile in Berlin tagt, als UN-Stadt ist Bonn auch heute noch ein wichtiger Ort der internationalen Diplomatie.